Der Magnetkopf vom Magnetventil wird heiß, ist das normal?
Ja, der Magnetkopf kann beim Einsatz bis zu 85 °C heiß werden. Die Magnetköpfe sind darauf ausgerichtet, es besteht somit keine Gefahr.
Ist eine Vakuumanwendung möglich mit FSA - Ventilen?
Das funktioniert mit unseren Ventilen nicht, da die Produkte Differenzdruck nur in eine Richtung halten können und Unterdruck generell nicht.
Hat das Ventil 100 % Einschaltdauer bzw. kann ich das Ventil dauerhaft betreiben?
Ja, das Ventil hat 100 % Einschaltdauer, aber der Kopf wird sehr warm und benötigt relativ viel Strom, daher empfehlen wir für Anwendungen mit längerer Einschaltdauer (mehr als 10 - 30 Minuten) die Verwendung eines elektrischen (Motor)Kugelhahns.
Benötige ich für das Magnetventil einen Filter
Die Magnetventile sind aufgrund der Membranbauweise (eine Membran schließt, indem sie auf dem Sitz aufliegt) sehr anfällig für jegliche Art von Verschmutzungen und Partikeln.
Diese führen dazu, dass das Ventil nicht mehr richtig dicht schließt oder im schlimmsten Fall komplett verklemmt und gar nicht schließt.
Wir empfehlen hier den Einsatz von elektrischen Motorkugelhähnen, diese drehen um 90° und geben die komplette Bohrung frei. Dadurch sind sie komplett unempfindlich gegenüber Partikeln und Schmutz (im Prinzip genau wie von Hand betätigte Kugelhähne) und wesentlich langlebiger.
Außerdem können diese im Fall eines Defekts des Antriebes oder Stromausfalls von Hand (mit Zange) betätigt werden, was bei Magnetventilen gar nicht möglich ist.
Kann das Magnetventil für Trinkwasser eingesetzt werden?
Wir haben aktuell keine DVGW-Zulassung auf unsere Magnetventile. Die Magnetventile in Edelstahl, speziell mit EPDM, können im Lebensmittelbereich, damit auch mit Trinkwasser eingesetzt werden, allerdings nur, wenn dieses nicht in Kontakt mit dem öffentlichen Trinkwassernetz kommt.
Kann das Ventil auch hochkant/ hängend oder schräg montiert werden? (Einbaulage)
Ja, die Einbaulage ist beliebig. Ideal ist ein horizontaler Einbau, bei allen anderen Varianten kann es zu einem Brummen im Ventil kommen, das aber technisch unkritisch ist.
Magnetventil brummt bei Anschluss an eine Bewässerungsanlage?
Möchten Sie unsere Ventile für eine Bewässerungsanlage nutzen, empfehlen wir Ihnen unsere Ventile mit 24V AC (Wechselstrom) zu verwenden. Eine Bewässerungsanlage arbeitet mit Wechselstrom (AC).
Kann ich den FSA-Antrieb auf meinen eigenen Kugelhahn setzen?
Nein, da die Schnittstelle nicht standardisiert ist. Daher gibt es keine Möglichkeit, den Kopf auf einen anderen als unseren zu setzen.
Ist es bei den Bewässerungsteuerungen möglich, ein Programm einzustellen, bei dem 2 oder mehrere Magnetventile/ Ausgänge parallel geöffnet werden?
Dies ist nicht möglich aus zwei wichtigen Gründen:
Einmal wäre bei einer parallelen Schaltung, von 2 oder mehr Ventilen mit jeweils z. B. 20 Watt, bei einem System mit z. B. 24 Watt, das System schon beim zweiten Magnetventil überlastet.
Hierdurch wird eine Überlastung des Systems verhindert.
Zu gleich spielt der Wasserdruck noch eine große Rolle, bei mehreren gleichzeitig betätigten Magnetventilen wird der Druck nachlässig und die Fläche der Bewässerung verringert sich.
Wann sollte man lieber keine Magnetventile einsetzen?
Magnetventile haben viele Vorteile und einen recht breiten Einsatzbereich, der eigentlich nur durch die Beständigkeit und Temperaturfestigkeit der Materialien begrenzt ist.
Dennoch gibt es eine Reihe von Kriterien, die den Einsatz beschränken oder gar ausschließen:
Schmutz oder Partikel im Medium
Schon kleinste Partikel oder Schwebstoffe können in den Magnetventilen Ausfälle verursachen. Wenn sich diese in den Zwischenraum zwischen Membrane / Kolben und Sitz legen, während das Ventil geschlossen wird, dichtet es intern nicht mehr richtig ab. Häufiger setzen sich größere Partikel jedoch in den Zwischenraum zwischen dem Hubanker und der Hülle und blockieren das Ventil komplett, sodass sich beispielsweise ein Stromlos geschlossenes Ventil nicht mehr von alleine schließt.
Große Durchflussmenge wird benötigt
Die Magnetventile sind so aufgebaut, dass das Medium nicht gerade durch das Ventil strömt, sondern nach dem Eingang um 90° nach oben geleitet wird, wo es dann um 360° über den Sitz wieder nach unten und dann um 90° nach außen strömt.
Beim Überströmen des Sitzes regelt das Ventil, indem es öffnet und den Öffnungsquerschnitt freigibt oder schließt und damit die Öffnung blockiert. Allerdings wird die Membrane oder der Kolben nur einige mm angehoben, sodass trotz beispielsweise einer Öffnung von 25 mm dennoch kein freier Durchgang von 25 mm entsteht, da sich die Membrane nur um 10-15 mm hebt.
Daher darf beim Magnetventil der Öffnungsquerschnitt niemals mit der Bohrung eines Kugelhahns gleichgesetzt werden und es sollten für die gleiche Durchflussmenge gegenüber Kugelhähnen immer 1-2 Anschlussgrößen größer gewählt werden.
Anwendungen mit langen Öffnungszeiten und langen Schließzeiten
Magnetventile haben immer eine stromlose Position (mit Ausnahme von Bistabilen Magnetventilen). Wenn aber ein Ventil lange Zeit geöffnet ist und auch lange Zeit geschlossen sein kann, bedeutet das, dass über längere Zeit Strom anliegen muss. Dabei entsteht neben jeder Menge Abwärme vor Allem ein enormer Stromverbrauch (bei z.B. 30 W sind das bei 24h Bestromung bereits 0,72 kWh pro Tag).
Außerdem läuft das Ventil Gefahr, durch kleinste metallische Partikel oder Rostpartikel in der bestromten Position festzuklemmen und sich bei Abschalten des Stroms nicht mehr zurückstellen zu können.
Warum halten Magnetventile den Druck nur in einer Richtung?
Der Aufbau der Membran- und Kolbenmagnetventile ist so gestaltet, dass bei richtigem Einbau der Druck auf der Eingangsseite zusätzlich auf die Membran oder den Kolben drückt und damit schließend auf das Ventil einwirkt. Damit wird die interne Dichtigkeit immer besser, je höher der Differenzdruck wird.
Gerade bei stromlos geschlossenen Ventilen wirkt tatsächlich nur eine kleine, sehr schwache Feder schließend auf das Ventil, die gerade einmal ausreicht, die Membrane oder den Kolben gegen die Schwerkraft zuzudrücken. Die eigentliche Schließkraft, die auch richtig abdichtend wirkt, wird erst durch den Eingangs- und Differenzdruck zwischen Eingang und Ausgang richtig aufgebaut.
Stärker sollte die Feder aber nicht sein, da die Kraft, die sie auf Membrane / Kolben wirkt, zusätzlich vom Magnetkopf beim Öffnen aufgebracht werden muss, sodass dieser noch mehr Strom / Leistung benötigt.
Wenn das Magnetventil nun falsch herum verbaut wird (Druckgefälle entgegengesetzt der vorgesehenen Einbaurichtung), hebt der Druck bereits bei wenigen mbar Differenz die Membrane / den Kolben an und das Ventil wird “undicht”.
Daher: Immer die Einbaurichtung beachten!
Beständigkeiten von Materialien und Medien
Für die Auswahl des richtigen Magnetventils spielt neben der Größe und der Durchflussmenge vor Allem die Auswahl der richtigen Materialien eine entscheidende Rolle.
Bei Medien, wie Wasser oder Luft muss man prinzipiell nur auf den Temperaturbereich achten, da eigentliche alle verfügbaren Materialien (Edelstahl, Messing, Kunststoff, NBR, Viton, EPDM) dafür geeignet und beständig sind.
Doch bereits bei Medien, wie destilliertem Wasser, Vollentsalztem oder Deionisierten Wasser, spätestens aber bei Ölen / Schmierstoffen, Basen oder Säuren ist Vorsicht geboten, da nicht mehr alle Gehäusematerilien und insbesondere Dichtungswerkstoffe dafür geeignet sind.
Ein häufiges Beispiel ist der Dichtungswerkstoff EPDM, der für den Einsatz im Lebensmittel(nahen) Bereich empfohlen wird und gegen Alkohole und eine breite Palette Lösungsmittel sehr gut beständig ist, aber bei einer Vielzahl von Ölen und Schmierstoffen nicht mehr eingesetzt werden kann.
Daher empfehlen wir immer: Recherchieren Sie die (chemische) Beständigkeit bei den bekannten Herstellern der Dichtungswerkstoffe, die entsprechende Beständigkeitslisten zur Verfügung stellen, und kontaktieren Sie im Zweifelsfall vor dem Kauf Ihren Ansprechpartner in unserem Haus.
Wann sollte man Normally Open und wann Normally Closed benutzen?
Grundsätzlich sollte man immer die Variante nutzen, die eine geringere Zeit unter Strom verspricht. Bei einer Anwendung, bei der das Ventil die meiste Zeit geschlossen sein soll und nur im Bedarfsfall geöffnet wird, sollten Sie immer stromlos geschlossene Ventile einsetzen, während Anwendungen in denen die Leitung nur im Bedarfsfall geschlossen werden muss, den Einsatz von Normally Open-Ventilen begünstigen.
Besondere Vorsicht ist bei dem Einsatz als “Stromausfallsicherung” geboten!
Dafür sind magnetventile nicht optimal, da z.B. stromlos geschlossene Ventile bei langer Öffnungszeit durch Partikel verklemmen können und dann bei Stromausfall nicht mehr zuverlässig schließen.
Hier gibt es mit den Motorkugelhähnen oder Pneumatikkugelhähnen wesentlich bessere Optionen.